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Verleihung des BAG-Förderpreises 2020, Kategorie Masterarbeit

26. Juli 2021

Der BAG-Förderpreis 2020 für Masterarbeiten wurde heute an Sophie G. Habinger BA MSc, Universität Tübingen,  Fachbereich Geowissenschaften, verliehen. Der Vorstand der BAG gratuliert aufs Herzlichste!

Titel der Abschlussarbeit
Camels in the Roman Empire — A new approach to life history and mobility of camels using stable carbon and oxygen isotopes

Abstract

Obwohl Kamele in Europa nicht heimisch sind, wurden sie ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. an mehreren Orten in römischen Provinzen gefunden. Es muss von Vorteil gewesen sein, sie dorthin zu bringen. Aufgrund von Funden von Überresten jugendlicher Tiere (z. B. aus Tanasi) wurde auch vermutet, dass die Römer in Europa systematisch Kamele gezüchtet haben könnten. Für diese Studie entnahm ich Serienproben des Schmelzes von vier Kamelen aus mitteleuropäischen Fundorten (Innsbruck-Wilten, Mamer-Bertrange, Tongeren und Trier), die in das 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. datieren. Ich habe die relativen Isotopenhäufigkeiten von Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopen in der Karbonatfraktion des Zahnschmelzes gemessen. Die δ18O- und δ13C-Werte spiegeln das Klima und den Lebensraum wider, in dem ein Individuum zur Zeit der Zahnmineralisierung lebte. Ich habe diese Daten genutzt, um die Herkunftsorte der Kamele zu bestimmen und ihre Lebensgeschichte und ihr Wanderverhalten zu rekonstruieren. Außerdem können die Daten aufgrund der unterschiedlichen Lebensräume von Camelus bactrianus und Camelus dromedarius als zusätzlicher Proxy für die Artbestimmung dienen. Ich habe einen neuen Arbeitsablauf für die Datenanalyse vorgeschlagen, der eine Clusteranalyse und einen statistischen Vergleich der Verteilungen der δ-Werte kombiniert. Dies führte zu interessanten Erkenntnissen über die Ähnlichkeiten im Wanderverhalten der Kamele aus Mamer-Bertrange und Trier. Although camels are not indigenous to Europe they were found at several sites from Roman provinces starting with the beginning of the 1st century AD. It must have been beneficial to bring them there. Based on finds of remains of juvenile individuals (e. g. from Tanasi) it was also suggested that the Romans might have systematically bred camels within Europe. For this study I took serial samples of the enamel of four camels from Central European sites (Innsbruck-Wilten, Mamer-Bertrange, Tongeren, and Trier) dating to the 2nd-4th century AD. I measured the relative isotopic abundances of carbon and oxygen isotopes of the carbonate fraction of the tooth enamel. The δ18O and δ13C values reflect the climate and habitat in which an individual lived during the time of tooth mineralization. I used this data to pinpoint the places of origin of the camels and to reconstruct their life history and migratory behaviour. Furthermore, the data can function as an additional proxy for species determination due to the different habitats of Camelus bactrianus and Camelus dromedarius. I proposed a new workflow for data analysis that combines cluster analysis and statistical comparison of the distributions of the δ-values. It yielded interesting insights on the similarities in migratory behaviour of the camels from Mamer-Bertrange and Trier.

Details

Datum:
26. Juli 2021
Veranstaltungskategorien:
,
Webseite:
https://twitter.com/BAG_Oesterreich/status/1420115411211800577

Veranstaltungsort

online

Veranstalter

Bioarchäologische Gesellschaft Österreichs
E-Mail
info@bag.or.at
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