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Vortrag “The mule in Roman history: a multidisciplinary perspective” von Elmira Mohandesan (Reihe NeuBioArch)

15. März 2022 @ 18:30 - 20:00 CET

Free
In antiken Kulturen standen Mensch und Tier in vielfältiger Wechselbeziehung zueinander, doch gibt es aufgrund der Art der archäologischen Überlieferung nur wenige greifbare Beweise für diese Beziehung. Maultiere (weibliches Pferd x männlicher Esel), die seit der Antike im militärischen und zivilen Leben im Mittelmeerraum geschätzt wurden, wurden nach der römischen Eroberung und Besetzung nördlich der Alpen zu einem festen Bestandteil der Tierwelt. Trotz ihrer Bedeutung blieben sie in den römischen Tierbeständen weitgehend unsichtbar. Hier haben wir zum ersten Mal untersucht, ob das Fehlen von Maultieren in den zooarchäologischen Aufzeichnungen auf mangelnde Identifizierung oder möglicherweise auf das tatsächliche Fehlen der Art zurückzuführen ist. Um dieser Frage nachzugehen, wendeten wir einen interdisziplinären Ansatz an, der Standardmorphologie (sMOR), geometrische Morphometrie (GMM) und paläogenomische Daten (aDNA) mit einer großen Anzahl von Exemplaren aus vorrömischen und römischen Pferdepopulationen kombinierte. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Bedeutung von Maultieren in der römischen archäologischen Überlieferung des Alpenvorlandes und vielleicht auch anderswo bisher überschätzt wurde. In ancient cultures humans and animals interacted in multiple ways, but tangible evidence illustrating this relationship is limited due to the nature of the archaeological record. Valued since Antiquity in military and civil life in the Mediterranean region, mules (female horse x male donkey) became an integral part of the animal world following the Roman conquest and occupation north of the Alps. Despite their importance, they remained largely invisible in Roman faunal assemblages. Here, for the first time, we investigated whether the lack of mules in the zooarchaeological record is caused by lack of identification or possibly the real absence of the species. To address this question, we applied an interdisciplinary approach, combining standard morphology (sMOR), geometric morphometric (GMM) and palaeogenomic data (aDNA) to a large number of specimens from pre-Roman and Roman equine populations. Our results suggest that the importance of mules in the Roman archaeological record of the Alpine foreland, and perhaps elsewhere, may have been previously overestimated.

Elmira Mohandesan ist Molekularbiologin am Department für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien.

Zoom-Link: https://oeaw-ac-at.zoom.us/j/99730513916?pwd=NnlMVStMSTIyMldzT0hQaTVSbEI5Zz09

Details

Datum:
15. März 2022
Zeit:
18:30 - 20:00 CET
Eintritt:
Free
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Zoom Meeting/Webinar

Veranstalter

Bioarchäologische Gesellschaft Österreichs
Österreichisches Archäologisches Institut (ÖAI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)