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Vortrag “Mumien: Technologie, Paläopathologie und Konservierung” von Liesa Strondl und Sophie Krachler (Reihe NeuBioArch)

3. Mai 2022 @ 18:30 - 20:00 CEST

Kostenlos

Es war einmal… in einem zugenagelten Schrank in der anthropologischen Abteilung des NHM, da wurden kaum inventarisierte Mumienreste gefunden. Jene reichten von losen mumifizierten Extremitäten über einbalsamierte Tiere bis hin zu beeindruckenden Mumienschädeln. Am Anfang unserer Arbeit standen viele Fragen: Woher stammen diese Mumienreste? Wie alt sind sie und welche Geheimnisse verstecken sich in den eingepackten Gesichtern?

Die konservierten, menschlichen Überreste wurden von uns, Sophie Krachler und Liesa Strondl, untersucht, um Antworten auf unterschiedlichste Fragen zu erlangen. Schon die makroskopische Untersuchung, mit dem nackten Auge alleine, konnte viel Aufschluss auf die Beschaffenheit und den Zustand der Mumiensammlung geben. In weiterer Folge wurden verschiedenste bildgebende Verfahren angewandt. Die 14C-Datierungs-Methode sollte Hinweise auf das Entstehungsalter der Mumien gaben. Röntgen und Mikro-Computertomographie wurden durchgeführt um in das Innere der Mumien blicken zu können. Anschließend wurden noch Oberflächenscans zur Erfassung der Farbstrukturen gemacht.

Durch internationale, wissenschaftliche Zusammenarbeit konnten wertvolle Informationen ausgetauscht und Unsicherheiten bezüglich pathologischer und taphonomischer Befunde geklärt werden. Daraus ergab sich ein umfassender Bericht, der sowohl eine geographische als auch eine zeitliche Zuordnung der Individuen erlaubt. Weiters konnte ohne Zerstörung des Einbalsamierungsmaterials und des Weichgewebes ein paläopathologischer Befund erstellt werden. Internationale Zusammenarbeit gab es auch im Hinblick auf die Konzeptualisierung der Konservierungsstrategie der fragilen Mumien-Überreste.

Diese Ergebnisse halfen, Licht in den dunklen Schrank zu bringen, und gaben uns die Chance, die Lebensgeschichte dieser Menschen und die Geschichte während und nach ihrer Mumifizierung neu zu erzählen. Die neu erworbenen Erkenntnisse und die ausführliche Dokumentation über Bestand und Zustand der Sammlung bilden, zusammen mit dem neu implementierten Lagerungskonzept, eine ideale Voraussetzung für den zukünftigen Erhalt der menschlichen Überreste.

Sophie Krachler forscht am Naturhistorischen Museum Wien (NHM) und an der Universität für Angewandte Kunst Wien, Liesa Strondl am NHM, an der Universität Wien und an der Donau-Universität Krems (DUK)

Zoom-Link: https://oeaw-ac-at.zoom.us/j/99730513916?pwd=NnlMVStMSTIyMldzT0hQaTVSbEI5Zz09

Details

Datum:
3. Mai 2022
Zeit:
18:30 - 20:00 CEST
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Zoom Meeting/Webinar

Veranstalter

Bioarchäologische Gesellschaft Österreichs
Österreichisches Archäologisches Institut (ÖAI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)